Stadtklima-Initiativen: Nötig, machbar und eine grosse Chance

Am 26. November bekommen wir die Chance, für mehr Begrünung und eine konsequente Förderung des umweltfreundlichen Verkehrs zu stimmen.  


Die «Gute-Luft-Initiative» verlangt, dass während zehn Jahren jährlich 0,5 Prozent der öffentlichen Strassenfläche in zusätzliche Grünflächen mit Bäumen umgewandelt werden. Zum Schutz der Bevölkerung vor der Klimaerhitzung, vor Tropennächten und Hitzetagen. Die «Zukunfts-Initiative» sorgt für mehr Fuss- und Velowege sowie Bus- und Tramspuren. Dafür sollen während zehn Jahren weitere 0,5 Prozent der Strassenfläche jährlich umgenutzt werden.  

Die beiden Initiativen des Vereins umverkehR möchten damit insgesamt 10 Prozent der bestehenden Strassenfläche klimafreundlich gestalten und die Mobilität klimaschonend abwickeln. Und zwar nicht auf autofreien Entwicklungsarealen, sondern hauptsächlich in hitzegeplagten, dicht bebauten Quartieren wie dem Matthäus, dem St. Johann oder dem Gundeli. 

In den nächsten Jahren wird in Basel sehr viel gebaut. Allein wegen der Ausweitung des Fernwärmenetzes muss ein Fünftel des Strassennetzes aufgerissen werden. Dies bietet Möglichkeiten, gleichzeitig umzugestalten. Heute sehen die meisten Bauprojekte in Basel aus, als wäre zuerst die motorisierte Erschliessung geplant worden, dann die Parkierung sichergestellt und als letztes im besten Fall noch die Begrünung. Viele Menschen wünschen sich die umgekehrte Reihenfolge.  

Andere Städte machen es vor: Ob Amsterdam, Paris oder Barcelona – überall auf der Welt werden in einem unglaublichen Tempo neue Grünflächen und Infrastruktur für die Verkehrswende geschaffen. Das möchten wir in Basel auch, und dafür braucht es den Druck aus der Bevölkerung. 

Machbar, aber auch nötig 

Die beiden Initiativen sind nicht nur machbar, sondern auch nötig. Um das kantonale Netto-Null-Ziel 2037 zu erreichen, brauchen wir mehr Grünflächen und eine Mobilitätsstrategie, die flächeneffiziente, klima- und ressourcenschonende Verkehrsmittel und Fortbewegungsarten konsequent fördert. Mit rund einem Drittel der Emissionen gehört der Verkehr bis heute zu den wichtigsten CO2-Quellen.  

Auch das Basler Stadtklimakonzept verlangt, die Bevölkerung vor Hitzetagen und Tropennächten zu schützen. Expert:innen gehen davon aus, dass sich mit einer hitzeangepassten Stadt zwischen 300 und 600 Millionen Franken pro Jahr an zusätzlichen Gesundheitskosten verhindern lassen. 

Und nicht zuletzt haben wir mit den Stadtklima-Initiativen die Chance, unserer Stadt eine Menge grüner Lebensqualität zu verschaffen: Velostrassen in schattigen Alleen; Kinder, die auf sicheren Quartierstrassen spielen; Freund:innen, die unter Bäumen picknicken. Lasst uns diese Chance packen und helft mit, für ein doppeltes Ja zu den Stadtklima-Initiativen zu mobilisieren!  

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