Die SP Basel-Stadt begrüsst die im Entwurf des Kulturleitbilds 2026-2031 vorgesehene Stärkung des Kulturschaffens und die Anerkennung der kulturellen Vielfalt als zentralen Standortfaktor. Gleichzeitig sieht sie jedoch in zentralen Bereichen substanziellen Nachbesserungsbedarf, insbesondere bei der sozialen Sicherheit von Kulturschaffenden und einer stärkeren Verankerung der kulturellen Vielfalt.
Faire Arbeitsbedingungen nur mit ausreichender Finanzierung möglich
Die Ankündigung des Regierungsrats, prekäre Arbeitsbedingungen im Kulturbereich mittels Fair-Pay-Richtlinien zu verbessern, stösst bei der SP Basel-Stadt auf Zustimmung. Gleichzeitig warnt die Partei davor, die Umsetzung ausschliesslich über eine verschärfte Förderselektion zu erreichen. Ohne zusätzliche Mittel drohe eine Benachteiligung der freien Szene und ein Verlust kultureller Vielfalt. „Fair Pay darf nicht zulasten derjenigen gehen, die bereits heute am wenigsten Ressourcen haben. Es braucht verbindliche Grundlagen und eine ehrliche Erhöhung der Mittel für frei tätige Kulturschaffende“, betont Julia Baumgartner, Präsidentin der SP Basel-Stadt.
Soziale Sicherheit von Freischaffenden endlich ernst nehmen
Die SP fordert, dass die spezifischen Lebens- und Erwerbsrealitäten freischaffender Kulturschaffender ein eigenes Handlungsfeld erhalten. Viele arbeiten unter atypischen und mehrfach befristeten Anstellungsverhältnissen, oft mit unzureichender Absicherung. „Wer kulturelle Vielfalt will, muss die soziale Sicherheit der Menschen stärken, die sie schaffen“, so Baumgartner.
Vielfalt und Teilhabe stärker verankern
Obwohl der Kanton Basel-Stadt für seine kulturelle Vielfalt bekannt ist, bildet das Kulturleitbild diese Realität aus Sicht der SP zu wenig ab. Sie fordert eine konsequentere Ausrichtung auf gesellschaftliche Vielfalt – einschliesslich Jugendkultur, Laienkultur und postmigrantischer Perspektiven. Auch im Bereich Erinnerungskultur verlangt die SP eine breitere Auseinandersetzung, insbesondere mit postkolonialen Themen, sowie eine stärkere Sichtbarkeit historischer Zusammenhänge im öffentlichen Raum.
Die Vernehmlassungsantwort gibt es hier zum Download.

