Die sommerlichen Tanzbeine werden geschwungen und auch diesen Sommer kann das Publikum an vielen Festivals vor allem zu männlichen Acts tanzen. Auch in Basel-Stadt sieht es bei einigen Festivals nicht anders aus. Mit dem Start des Festivals FLOSS 2025 möchten die SP Frauen Basel-Stadt, die Sachgruppe Kultur und die Sachgruppe Gleichstellung auf das alte, aber ungelöste Problem der mangelhaften Repräsentation von Musikerinnen aufmerksam machen. Sie fordern von Festivals wie dem FLOSS eine konsequente Berücksichtigung der Basler Musikszene und die Bühnen Basels den Musikerinnen zugänglich zu machen – und damit die männliche Dominanz auf Basler Bühnen zu brechen.
Schauen wir als Beispiel auf das FLOSS 2025: Von 17 Acts sind 12 rein männlich gelesen, nur 4 geschlechtlich gemischt und ein Frauen-Act. «Das bildet die Basler Musikszene in keiner Weise ab», sagt Helena Meyer, Präsidentin der SP Frauen Basel-Stadt. «Veranstalter:innen sollten Verantwortung übernehmen – Diversität darf bei der Programmgestaltung nicht länger ein nachrangiges Thema sein.»
Auch die Sachgruppe Kultur der SP Basel-Stadt sieht Handlungsbedarf: «Wer mit Festivals im Herzen der Stadt grosse Sichtbarkeit geniesst, muss sicherstellen, dass diese Sichtbarkeit nicht einseitig männlich besetzt ist – sondern so vielfältig wie die Basler Musikszene», so Marcel Meury, Co-Präsident SG Kultur.
Die Sachgruppe Gleichstellung der SP Basel-Stadt betont den strukturellen Aspekt: «Festivals müssen aktiv und konsequent Frauen fördern und weibliche Acts auf ihre Bühnen bringen. Nur so lässt sich die strukturelle Benachteiligung von Frauen durchbrechen», sagt Marc Stöckli, Präsident der Sachgruppe Gleichstellung.
Auch Val Mahler, Regiomanager*in von Helvetiarockt, äussert sich dazu: «Helvetiarockt setzt sich als schweizweit aktiver Verein seit 2009 für Gleichstellung aller Geschlechter in der aktuellen Musik ein. Beispiele wie das FLOSS Line-Up zeigen, dass wir auch 16 Jahre später noch lange nicht am Ziel sind. Es gibt noch viel zu tun in diesem Bereich.»
Andere Festivals zeigen: Es geht anders
Das Berner Gurtenfestival hat mit einer Quote von 50 Prozent Bands mit mindestens einer Frau ein Zeichen für mehr Gleichstellung im Festival-Line-up gesetzt. Auch Basler Festivals wie das Jugend Kultur Festival oder das B-Scene bemühen sich, die Vielfalt der Musiklandschaft auf die Bühne zu bringen – und sie zeigen, dass es durchaus möglich ist. Andere Basler Musikevents wie zum Beispiel auch das Off Beat Basel hinken hingegen hinterher – ein Zustand, den wir nicht länger hinnehmen wollen.
Unsere Forderungen:
Diversitätsquoten für Booking-Prozesse: Festivals sollen nur mit öffentlichen Geldern finanziert werden, wenn mindestens 50 Prozent der Acts Frauen und nicht-binäre Personen einschliessen. Auch Sponsor:innen sollen sich zu solchen Quoten bekennen und ihre Unterstützung daran knüpfen.
Transparenz bei der Programmgestaltung der Festivals, die von öffentlichem Raum und Sichtbarkeit profitieren.
Wenn Basler Festivals weiter nur Männer auf die Bühne holen, verstummen viele wichtige Stimmen. Es ist Zeit, die Lautstärke aufzudrehen – für mehr Gleichstellung und echte Vielfalt in der Musik.
Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:
Helena Meyer, Präsidentin SP Frauen Basel-Stadt: 079 486 22 34
Marc Stöckli, Präsident der Sachgruppe Gleichstellung: 077 403 35 47