Der Grosse Rat hat einen überzeugenden Gegenvorschlag zur Initiative «Kinderbetreuung für alle» verabschiedet, der die finanzielle Entlastung von Familien und eine bessere Bezahlung des Kitapersonals vorsieht. Die Initiant:innen ziehen in Absprache mit der SP Basel-Stadt die Initiative zurück. Mit diesem Entscheid ebnen sie den Weg für eine rasche Umsetzung des Gegenvorschlags – denn die Kitas brauchen jetzt Verbesserungen!
In keinem Land müssen Eltern für die familienergänzende Kinderbetreuung so viel bezahlen wie in der Schweiz. Insbesondere bei Familien aus der Mittelschicht wird das Portemonnaie stark beansprucht. Gleichzeitig ist das Kitapersonal am Limit: Praktikant:innen müssen zu viel Verantwortung übernehmen, es mangelt an genügend Betreuer:innen und die Löhne sind zu tief. Der Handlungsbedarf für eine qualitativ gute und bezahlbare familienergänzende Kinderbetreuung ist gross. Aus diesem Grund hat die SP Basel-Stadt im Sommer 2020 die Initiative «Kinderbetreuung für alle» lanciert und gesammelt. Die Initiative fordert, dass familienergänzende Betreuungsangebote gesamtgesellschaftlich finanziert und die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Gegenvorschlag überzeugt
Inzwischen wurde die Initiative im Grossen Rat behandelt. Der Grosse Rat hat dazu einen Gegenvorschlag verabschiedet, welcher wichtige Massnahmen zur Verbesserung der Situation beinhaltet. Familien sollen finanziell deutlich entlastet werden. Ausserdem werden mit dem Gegenvorschlag die Löhne des Kita-Betreuungspersonals erhöht und Praktikant:innen werden nicht mehr dem Betreuungsschlüssel angerechnet, was bedeutet, dass mehr ausgebildete Fachpersonen für unsere Kinder sorgen. Das Initiativkomitee hat nun entschieden, die Initiative zugunsten des Gegenvorschlags zurückzuziehen. Mit diesem Entscheid ist der Weg frei für eine rasche Umsetzung. «Dank unserer politischen Arbeit werden die Eltern bereits ab dem nächsten Schuljahr finanziell entlastet und die Kinderbetreuer:innen besser entlohnt», so Julia Baumgartner, Mitinitiantin der Initiative «Kinderbetreuung für alle». Die SP Basel-Stadt ist nach wie vor der Ansicht, dass familienergänzende Kinderbetreuung eigentlich zum Service public gehören sollte. Sie wird die Umsetzung des Gegenvorschlags aufmerksam mitverfolgen und setzt sich weiterhin für Chancengleichheit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.