SP zeigt Wege aus dem Pflegenotstand auf

Die Schweiz und Basel-Stadt steuern auf einen akuten Pflegenotstand zu. Bereits heute fehlt es in den Gesundheitsinstitutionen an Pflegepersonal und die Situation wird sich weiter verschärfen. Im Rahmen der Umsetzung der national angenommenen Pflegeinitiative sind auch die beiden Basel gefordert, kantonale Massnahmen zu ergreifen und dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Mit zwei Vorstössen griff die SP-Fraktion die Thematik auf und der Grosse Rat unterstützte in der gestrigen Nachtsitzung mit grossem Mehr.

Mehr Fachkräfte dank Nachhol- und Weiterbildungen in Gesundheitsberufen

Der Pflegenotstand zeigt sich bereits heute und die Situation wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. «Es ist deshalb höchste Zeit, mehr Personen in Gesundheitsberufen aus- und weiterzubilden», sagt SP-Grossrätin Melanie Eberhard. Die Nachholbildung von Personen, die bereits in der Pflege tätig sind, aber noch keine entsprechende Ausbildung haben, ist heute ebenso wie die Weiterbildung in Gesundheitsberufen an der Höheren Fachschule nicht existenzsichernd. Die für unser Gesundheitssystem wichtigen Aus- und Weiterbildungen werden aufgrund dessen oftmals nicht angegangen, wodurch ein wichtiger Hebel fehlt, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Mit dem Anzug zur Situation der Nachhol- und Weiterbildungen bei Gesundheitsberufen von Eberhard soll auch dieser Hebel genutzt werden.

Betriebe zu Berufsbildung verpflichten

Im System der Institutionen der Pflege wird zudem der Aus- und Weiterbildungsauftrag auf allen Bildungsstufen ungenügend wahrgenommen. «Ohne genügend Berufsbildende gibt es auch nicht genug neue, gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte in der Pflege», warnt SP-Grossrat Georg Mattmüller. «Das Fehlen von Berufsbildenden in den Betrieben stellt einen Flaschenhals in der Pflegeausbildung dar.» Er regt daher mit einem Anzug an, dass der Kanton die Institutionen in der Pflege zur Berufsbildung verpflichten soll. Diese Verpflichtung ist entsprechend zu kontrollieren und bei Bedarf durch den Kanton finanziell zu unterstützen.

 

Die SP-Fraktion ist erfreut darüber, dass eine grosse Mehrheit des Grossen Rates den Notstand anerkennt und die Lösungsansätze der SP mit einer ersten Überweisung an den Regierungsrat ohne Gegenstimme (Anzug Eberhard) sowie mit 74 zu 9 Stimmen (Anzug Mattmüller) unterstützt.

Beitrag teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Animation laden...Animation laden...Animation laden...

Newsfeed