Kompromiss im Pflegenotstand
Die SP-Fraktion ist erfreut über die deutliche Zustimmung des Grossen Rats zum von der Gesundheits- und Sozialkommission (GSK) geforderten Corona-Bonus für das Gesundheitspersonal. Es ist ein Zeichen der Anerkennung, denn die Pflegeberufe wurden bisher sozialpolitisch vernachlässigt. Diese Berufe sind ungenügend bezahlt und stetig steigendem Druck ausgesetzt. Es mangelt an Pflegenden in Ausbildung und gibt zu viele Berufsausstiege währendem die Bevölkerung immer älter wird. Seit längerem besteht ein Pflegenotstand, der sich in der Pandemie akzentuiert hat. Um so wichtiger ist der heute beschlossene Kompromiss. Deswegen hat sich die SP-Fraktion sowohl in der vorberatenden Kommission als auch in der heutigen Debatte für einen Corona Bonus eingesetzt. «Es ist das Mindeste, dass das Gesundheitspersonal monetär für seinen ausserordentlichen Einsatz während der Pandemie entschädigt wird», sagt Fraktionspräsident Thomas Gander.
Geringe Wertschätzung
Einzelne bürgerliche Parlamentsmitglieder haben die Motion abgelehnt, angeblich um andere Berufsgruppen nicht zu benachteiligen. Die SP-Fraktion erachtet das Ausspielen verschiedener Berufsgruppen gegeneinander als nicht zielführend und distanziert sich klar davon. Die Ablehnung der Motion von einzelnen ist Ausdruck von geringer Wertschätzung gegenüber dem Gesundheitspersonal. Grossrätin Jessica Brandenburger kommentiert: «Es ist stossend, wie wenig Respekt gewisse Bürgerliche für die Menschen haben, die unsere Kranken pflegen und dieser wichtigen Arbeit mit einem riesigen Effort nachgehen.»
Langfristige Verbesserungen nötig
Der Corona-Bonus ist ein einmaliger Ausgleich. Um den Pflegenotstand tatsächlich zu bewältigen, braucht es längerfristig eine sozialpolitische Aufwertung des Pflegeberufes, angemessene Löhne, mehr ausgebildetes Pflegepersonal und faire Arbeitsbedingungen. Dafür wird sich die SP auch in Zukunft mit aller Kraft einsetzen.