Der Grosse Rat hat heute die Motion «Ausweitung der Elternzeit für die bisher ausgeschlossenen Betriebe des Kantons Basel-Stadt» überwiesen. Damit wird der Weg geebnet, eine Lücke zu schliessen: Neu sollen auch Angestellte der Verwaltung, der Spitäler und anderer staatsnaher Betriebe von einer finanzierten erweiterten Elternzeit profitieren.
Der Grosse Rat hat heute die Motion der SP-Grossrätinnen Nicole Amacher und Edibe Gölgeli überwiesen. Diese fordert die Ausweitung einer bezahlten Elternzeit von mindestens 3 Wochen auch für Angestellte der Verwaltung, von Spitälern und anderen staatsnahen Betrieben. Das wäre ein wichtiger Entscheid für die Gleichbehandlung aller Arbeitnehmenden im Kanton. «Bisher können lediglich private Unternehmen und gemeinnützige Organisationen über den Fonds «Gesellschaft und Umwelt» ihren Angestellten 3 zusätzliche Wochen Elternzeit finanzieren», erklärt SP-Grossrätin Nicole Amacher. «Öffentliche und staatsnahe Betriebe sind ausgeschlossen – und ausgerechnet sie spüren den Fachkräftemangel besonders stark.» Die Ausweitung soll aus dem ordentlichen Budget finanziert werden.
Investition in zukunftsfähigen Arbeitsmarkt
Die Ausweitung der Elternzeit stärkt nicht nur die soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung, sondern auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie ist zudem ein entscheidender Beitrag zu attraktiveren Arbeitsbedingungen in systemrelevanten Berufen wie Polizei und Gesundheitswesen. «Basel-Stadt soll in der Familienpolitik erneut einen Schritt weiter gehen als viele andere Kantone», findet SP-Grossrätin Edibe Gölgeli. «Der Kanton würde ein deutliches Zeichen für eine chancengerechte Gesellschaft und einen modernen, zukunftsfähigen Arbeitsmarkt setzen.»
Umfassende Elternzeit hängig
Die heute überwiesene Motion will eine Lücke der Ungleichbehandlung zwischen unterschiedlichen Arbeitgebenden schliessen. Gleichzeitig hält die SP-Fraktion an ihrer Forderung nach einer umfassenden Elternzeit von 38 Wochen fest. Die entsprechende Motion Wyss/Gölgeli, die 2019 erstmals überwiesen wurde, ist weiterhin hängig. Fraktionspräsidentin Michela Seggiani ordnet ein: «Der heutige Entscheid erteilt dem Regierungsrat den klaren Auftrag, vorwärts zu gehen. Unser Ziel als SP-Fraktion bleibt eine umfassende Elternzeit nach internationalem Standard.»