Bekenntnis zur integrativen Schule

SP-Regierungsrat Mustafa Atici hat es geschafft, zusammen mit der Bildungs- und Kulturkommission aus einer in der SP-Fraktion umstrittenen Initiative  einen tragfähigen Kompromiss zu schmieden. Nebst Lerninseln, Fördergruppen und Doppelbesetzungen sollen auch Förderklassen ermöglicht werden. Dass diese Förderklassen im Gesetz stehen, kann  die SP-Fraktion mittragen, da sie sich klar von den früheren Kleinklassen unterscheiden.

Viele Lehrpersonen erleben die integrative Schule als belastend. Vor diesem Hintergrund hat ein Komitee aus aktiven und ehemaligen Lehrpersonen eine Initiative eingereicht, um zum früheren System der Kleinklassen zurückzukehren. Diese sind für die SP-Fraktion klar keine Option, da sie zu viele Nachteile mit sich bringen und den sehr unterschiedlichen Themen und Problemen der Schulen nicht gerecht werden.  Trotzdem anerkennt die SP den Handlungsbedarf in der Ausgestaltung der integrativen Schule.  Mit dem Massnahmepaket, welches heute klar vom Parlament angenommen wurde, sind nun die gesetzlichen und finanziellen Grundlagen geschaffen.
Der neue SP-Bildungsdirektor Mustafa Atici hat es geschafft, zusammen mit der zuständigen Kommission einen Kompromiss vorzulegen. Dieser überzeugt sowohl das Initiativkomitee wie auch die Mehrheit der SP-Fraktion. Teil des Kompromisses ist, dass lernschwache Kinder während maximal zwei Jahren von heilpädagogischen Primarlehrpersonen in einer Förderklasse gezielt und individuell unterstützt werden mit dem klaren Ziel der Reintegration.
Mustafa Atici hat sich heute im Grossen Rat auch klar zur sorgfältigen Umsetzung geäussert. Die Volksschulleitung wird mit Leitplanken und Konzepten die Umsetzung an allen Standorten systematisch begleiten.

Doppelbesetzung neu im Gesetz
Die SP-Fraktion brachte zudem erfolgreich ein, dass auch die Doppelbesetzung in einer Klasse als weitere mögliche Massnahme im Gesetz verankert wurde und freut sich, dass auch dies von der Mehrheit des Parlamentes getragen wird. Der SP ist es ein grosses Anliegen, dass die unterschiedlichen Massnahmen in einer Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung, dem Kollegium, dem ED und nicht zuletzt auch der PH stattfindet.

Kritische Begleitung der Massnahmen
Die SP-Fraktion betrachtet den individuellen Nutzen der Fördergruppen nach wie vor kritisch. Zudem verkomplizieren sich die Stundenplanung und die betroffenen Kinder könnten im Hin und Her zwischen Stammklasse und Fördergruppe nicht die nötigen stabilen Rahmenbedingungen erhalten. Auch der Nutzen der Förderklassen ist innerhalb der SP umstritten, da diese aus der Perspektive einiger auf Defiziten aufbaut und eine Stigmatisierung der Kinder zur Folge haben kann. Aufgrund dieser kritischen Punkte wird die SP-Fraktion die Umsetzung der Massnahmen und deren Effektivität genau beobachten. Die SP-Fraktion fordert daher, dass nach spätestens drei Jahren die umgesetzten Massnahmen vertieft evaluiert werden.

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