Gleichstellung braucht auch Massnahmen für Männer – das bringt allen etwas

Das neue Basler Kantonale Gleichstellungsgesetz nennt unter den Zielgruppen des Gleichstellungsauftrags explizit auch Männer. Im Gleichstellungsplan 2024-2027 fehlen allerdings Massnahmen, welche Gleichstellungsanliegen rund um Männer geschlechterreflektiert in den Blick nehmen. Die SP Fraktion fordert deswegen in mehreren Vorstössen, dass Männerarbeit im Kanton systematisch aufgebaut wird.

Kompetenzzentrum geschlechterreflektierter Männerarbeit
Stereotype Männlichkeitsbilder führen zu ungesundem Verhalten, zu einer höheren Suizidrate und zu einer tieferen Lebenserwartung von Männern. Die jährlichen Kriminalstatistiken zeigen, dass Gewalt überdurchschnittlich oft von Männern ausgeübt wird – sowohl Gewalt an Männern, wie auch an Frauen und queeren Personen. Die SP-Fraktion fordert ein Kompetenzzentrum zur geschlechterreflektierten Männerarbeit, das Expertise insbesondere für die Gesundheits- und Gewaltprävention aufbaut. Dieses Wissen soll Verwaltungseinheiten (z.B. Polizei, Schulen), Gesundheitseinrichtungen, Beratungsstellen, Unternehmen und sonstigen Institutionen zur Verfügung gestellt werden. Die Anzugstellerin Melanie Nussbaumer erläutert: «Gibt es mehr Kompetenzen und Ressourcen für einen konstruktiven Umgang mit Männlichkeitsvorstellungen, die zu ungesundem und problematischem Verhalten führen, profitieren alle davon – Männer, Frauen und queere Personen

Männlichkeitsbilder beeinflussen Radikalisierung
Männlichkeitsideologien können zu Radikalisierung führen. Weil extremistische Gruppierungen männliche Orientierungslosigkeit und Abstiegsängste bewusst instrumentalisieren, besteht eine hohe Notwendigkeit, diesen Mechanismen entgegenzuwirken. SP-Grossrätin Barbara Heer möchte wissen, inwiefern die Regierung die Zusammenhänge von Männlichkeit und gewalttätigem Extremismus im Blick hat.

Unterstützung von aktiven Vätern
Um Gleichstellung zu erreichen, ist die Umverteilung von Care-Arbeit zentral. Der frühe Einbezug der Väter ab Beginn der Schwangerschaft beeinflusst ihr väterliches Engagement. In der vorgeburtlichen Gesundheitsversorgung und den Institutionen der frühen Kindheit ist die Etablierung einer «Väterfreundlichkeit» wichtig für das aktive Engagement von Vätern. Anzugstellerin Barbara Heer fordert daher Gutscheine in einem Wert von 150 Franken für werdende Väter für Geburtsvorbereitungskurse.

Pensionierung geschlechtergerecht gestalten
Auch den Übergang zur Pensionierung gilt es, geschlechterreflektiert zu begleiten. SP-Grossrätin Nicole Amacher stellt Fragen an die Regierung, inwiefern dies heute gemacht wird.
Vizefraktionspräsident Jean-Luc Perret begründet das Vorstosspaket: «Gleichstellung ist kein «Frauenthema», sondern auch Männersache: Männer sind Betroffene, die unter stereotypen Männlichkeitsvorstellungen leiden, sowie Akteure, die Diskriminierungen verstärken können. Deshalb ist es wichtig, auch Massnahmen für Männer umzusetzen.»

Kontakt

Melanie Nussbaumer

Melanie Nussbaumer

Grossrätin, Co-Präsidentin Sachgruppe Gesundheit und Soziales

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