Universität im Abbaumodus

Wegen des bürgerlichen Drucks des Kantons Baselland wurden der Uni Gelder gekürzt. Jetzt folgen die Abbaumassnahmen. Die SP Basel-Stadt fürchtet langfristige Reputationsschäden für den Unistandort.

Auswirkungen der Budgetkürzung

Basel ist stolze Universitätsstadt. Hier ist die erste Universität der Schweiz gegründet worden. Der bürgerliche Sparhammer aus Baselland kennt davor keinen Halt. Die unter Druck von Baselland beschlossene Budgetkürzung bei der Uni Basel zeigt langsam aber sicher Auswirkungen. Zuerst wurde publik, dass Professuren nicht wieder besetzt werden, weswegen weitere Fachpersonen an andere Universitäten weggehen. Nun soll der ordentliche Stufenanstieg der Mitarbeitenden auf 2019 wegfallen. 

Keine Weitsicht, grosses Schadenpotenzial

Diese Abbauprogramme sind in zweierlei Hinsicht kurzsichtig. Erstens ist die Aussetzung des Stufenanstiegs keine Dauerlösung. Oder muss das Unipersonal nun quasi mit einer Einfrierung ihres Lohnes für die nächsten Jahre rechnen? Letzteres wertet die Uni Basel als Arbeitgeber ab, was sich negativ auf Rekrutierung und Halten von Fachpersonen auswirkt. Womit auch die zweite Hinsicht der Kurzsichtigkeit des Abbauprogrammes angesprochen ist. Wird eine Professur nicht neu besetzt, sind Abwanderungen weiterer Fachpersonen und ein Reputationsschaden vorprogrammiert – wie das Beispiel am Lehrstuhl für Mediävistik zeigt. Kommt hinzu, dass die Universität bei ProfessorInnen-Stellen nur einen beschränkten Einfluss auf Abgänge haben. So ist es dem Zufall überlassen, welche Fächer gestrichen werden können und welche nicht. Präsident Pascal Pfister ist überzeugt: “Wenn der Ruf der Uni Basel als Volluniversität einmal geschädigt ist, wird es sehr schwierig, diesen wiederherzustellen. Das kann mit 45 Millionen Franken nicht aufgewogen werden. Und bei schlechter Stimmung beim Personal ist es meistens so, dass die besten Leute die ersten sind, die weggehen. Kommt er ins Rollen, kann der Reputationsschaden bei der Uni Basel plötzlich schnell gehen. Ich weiss nicht, ob sich die bürgerlichen Abbauforderer aus Baselland dessen bewusst sind.

Die SP Basel-Stadt erwartet deshalb, dass auf das angekündigte Aussetzen des Stufenanstiegs beim Personal verzichtet wird, um einen langfristigen Schaden beim Personal und der Reputation der Universität Basel zu verhindern. Aus diesem Grund ist die SP der Überzeugung, dass die Sparmassnahmen nochmals überdacht werden müssen. 

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