Schliessung ist begrüssenswert
Nach diversen Abklärungen seit 2012 kamen die Direktion des Bürgerspitals und der Bürgerrat zum Schluss, die Reha Chrischona nicht auszubauen oder zu erneuern, sondern den Betrieb auf der Chrischona aufzugeben. Dies vor allem aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Bürgergemeinderätin Sarah Wyss: „Wir sind sehr erfreut, dass die Mitarbeitenden eine Anschlusslösung im Felix Platter Spital angeboten bekommen haben und auch das Knowhow der Reha Chrischona nicht verloren gehen wird.“ Aufgrund der steigenden Gesundheitskosten, der genügend hohen Versorgungsdichte in der Region und der Übergabe des Knowhows an eine öffentlich-rechtliche Anstalt, erachtet die deutliche Mehrheit der Fraktion diesen Schritt als nachvollziehbar. Dennoch gibt die SP auch zu bedenken, dass die schöne Naturumgebung der Reha Chrischona ebenfalls einen Mehrwert für die PatientInnen darstellt, der nicht monetär ausgedrückt werden kann. Die Vergrösserung der einzelnen Gesundheitsinstitutionen bringt auch Gefahren mit sich – der SP ist die Patientenzentriertheit und Qualität der Behandlung ein grosses Anliegen.
Überführung ins Felix Platter-Spital und Bürgerspital noch unbefriedigend
Der Vorgang der Übergabe des Reha Chrischona-Betriebes war jedoch sehr unbefriedigend. „Das Parlament wurde, obwohl die Abklärungen 2012 begonnen hatten, erst Ende 2016 über die Pläne informiert. Der Bericht wurde uns zehn Tage vor der Entscheidung zugestellt. Dies ist einer demokratischen Mitbestimmung unwürdig und zeigt, dass die Form der Trägerschaft des Bürgerspitals durch die Bürgergemeinde zu einem Handicap bei den Verhandlungen mit dem Felix Platter-Spital führten und zu einem unbefriedigenden Ablauf“, so die Fraktionspräsidentin Danielle Kaufmann. Die SP-Fraktion stellt drei Forderungen an die Überführung:
- Der Bürgerrat hat bis zur Übergabe 2019 für eine gute Weiterführung des Betriebes zu sorgen. Dabei ist im Besonderen auf die Mitarbeitenden und die PatientInnen zu achten.
- Der Bürgerrat soll sein Wort halten, dass für alle Mitarbeitenden eine Anstellung im Felix Platter-Spital bzw. im Bürgerspital garantiert ist.
- Der kantonale Regierungsrat soll diese Schliessung des Standortes zu nutzen, um sich Gedanken über die Rehabilitationsversorgung in der Region zu machen. Eine bedarfsgerechte Spitalplanung (mit der Spitalliste) ist für die SP unverzichtbar.