Asyldebatte – Die Sicht der SP Basel-Stadt

Krieg in Syrien und Gaza, IS-Extremisten im Nordirak und Syrien, Übergriffe im Libanon und Eritrea, Kämpfe rivalisierender Gruppen in Libyen, Bürgerkrieg in der Ukraine: zurzeit sterben in Krisengebieten viele Kinder, Frauen und Männer. Im Vergleich dazu geht es uns in der Schweiz sehr gut. Die Schweiz ist ein reiches, privilegiertes Land mit hohem Lebensstandard, fernab von existenziellen Nöten. Viele von uns kennen Krieg und Entbehrung nur vom Hörensagen.

 

Keine freiwillige Migration

Menschen in Kriegsgebieten versuchen, sich und ihre Angehörigen in Sicherheit zu bringen und begeben sich auf die Flucht. Asylsuchende wählen diesen Weg nicht freiwillig und es sind traumatische Erlebnisse sowie die reale Bedrohung von Leib und Leben, welche sie zwingen, ihr Land zu verlassen. Wer die Bilder von verletzten Menschen und zerbombten Häusern im Fernsehen gesehen hat, erhält eine Ahnung davon, wie gefährlich der Alltag für sie geworden ist.

 

Zynisch, kleinherzig und beschämend

Die Äusserungen und Kommentare gewisser Kreise im Zusammenhang mit Asylsuchenden und deren Unterbringung in Basel sind unter den beschriebenen Umständen zynisch und kleinherzig. Hilfe in dieser belastenden Situation zu verweigern, ist beschämend. Denn Basel ist durchaus in der Lage seinen Beitrag zu leisten, indem es Asylsuchende auf seinem Kantonsgebiet aufnimmt.

Wir in der Schweiz profitieren seit Jahrzehnten von ungebrochenen Lebensverhältnissen. Eigenes Verhalten und Bemühen haben sicher auch zum Wohlstand beigetragen. Aber ebenso haben glückliche Umstände und Konstellationen ihren Anteil, dass wir unbehelligt von Kriegsgeschehen oder Naturkatastrophen ein in weiten Kreisen materiell sorgenarmes Leben geniessen können.

 

Unsere humanitäre Verpflichtung

Es ist eine zwingende Verpflichtung, diese komfortable, privilegierte Situation zur umfassenden Hilfe und Unterstützung verfolgter und bedrohter Menschen zu nützen. Damit knüpfen wir an eine lange humanitäre Tradition der modernen Schweiz an.

Wir glauben, dass die Bevölkerung durchaus bereit ist, umfassende Hilfeleistungen an Asylsuchende zu ermöglichen. Es ist noch nicht allzulange her, da war die Schweiz selbst ein Auswanderungsland, so dass Schweizerinnen und Schweizer angewiesen waren auf Wohlwollen und Unterstützung fernab der Heimat. Es würde uns gut anstehen, wenn wir dies nicht vergessen und wenn wir im Angesicht der traumatischen Kriegsereignisse gegenüber Asylsuchenden Menschlichkeit beweisen würden. In diesem Sinne unterstützen wir jegliche politischen Bemühungen, Asylsuchende in Basel grosszügig aufzunehmen.

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